Den Zusammenhang von Stress und Trauma verstehen

von Anja Hampel 


Trauma ist ein großes Wort und in aller Munde. Trauma bedeutet von seiner griechisen Wortherkungt Verletzung und manche Verletzungen können das Leben von Einzelnen nachhaltig negativ beeinflussen. Die Übergänge von einer seelischen Verletzung und einem Trauma sind fließend. Weniger bekannt ist, dass es unterschiedliche Arten Traumata gibt.

Ausschlaggebend ist, wie die Verletzung entstanden ist:

Zum Beispiel durch ein schockierendes Ereignis, das nicht von alleine verarbeitet kann. Man spricht von Schocktrauma, das durch einen Unfall oder auch durch einen Angriff enstanden ist.

Ein Entwicklungstrauma hingegen entsteht, wenn ein Mensch auf dauer in der Art seiner sozialen und familiären Bindungen verletzende Erfahrungen macht und diese aus eingener Kraft nicht überwinden und bewältigen kann. Dieses Erleben kann Menschen dauerhaft und meist unterbewusst beeinflussen und zu einer geringeren gesundheitsgefährdenen Stressresistenz führen. Das kann auch der Fall sein wenn

So kommt es dass Menschen, die in ihrer Entwicklung verletzende oder gar traumatisierende Erfahrungen gemacht haben häufig anfälliger für Stress sind aber auch häufiger empathischer und feinfühliger auf ihr Umfeld reagieren, als andere. Dabei vernachlässigen gerne die eigenen gesunden Grenzen. Zum Beispiel, weil sie füher merken, wie es anderen geht und das Bedürfnis haben zu helfen.

So wird auch klar, warum häufig die sogenannten Leistungsträger früher erschöpfen, als die Menschen die mehr gelernt haben auf sich achten.

Stress und Burnout 

Es ist nicht zwingend, dass Trauma oder seelische emotionale Verletzungen die Ursache von Stress sind. Meist jedoch wurde nicht gelernt die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen.  Sehr oft definieren sich stressbelastete Menschen nur dann als wertvoll, wenn sie über die Maßen viel leisten oder für andere tun. Dabei ist leistungsfähig zu sein ist durchaus sinnvoll, aber leider für Gesundheit abträglich, wenn der Einzelne selbst, aber auch das berufliche oder private Umfeld gesunde Grenzen nicht respektiert.

Irgendwann, meist erst nach vielen Jahren zieht der Geist-Körpersystem die Notbremse, die sich als Burnout darstellt. Das heißt es kommt zu einem "Nichts geht mehr-Erleben" und das ist gut so, denn ansonsten würden dem Menschen schwere Folgeschäden, wie zum Beispiel durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen drohen.

Doch das Gefühl einem nahenden oder bereits vorhanden Burnout ausgeliefert zu sein, ist eine bedrohliche Erfahung. Es zwingt dem Menschen allerdings dazu, tatsächlich nicht nur einen sondern sinnbildlich gesprochen mehrere Gänge zurückzuschalten.

Menschen erleben dann, dass

  • sie mit ihren üblichen Versuchen, wie zum Beispiel durch Sport Stress nicht mehr ausgleichen können
  • sie sich mehr und mehr zurückziehen, gereizter werden und an nichts mehr Freude haben
  • sie zwar aufstehen wollen, aber nicht mehr aufstehen können

Doch soweit muss es nicht kommen

Menschen können lernen auf sich zu achten ohne dabei zum selbstbezogenen Egoisten zu werden. Vielmehr geht es das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen wieder herzustellen oder vielleicht zum ersten Mal im Leben zu verstehen.

Das bedeutet Verhaltensmuster abzulegen, die über viele Jahre als normal galten. Dieses lernen sollte idealerweise auf der Ebene des Verstandes, des Fühlens und Verhaltens geschehen, damit es zum neuem Normal im Beruf und Alltag wird.

Sollte tatsächlich ein Trauma entstanden sein, dann ist es wichtig behutsam vorzugehen, damit ganz allmählich das schmerzlich erfahrene verarbeitet werden kann und auch neue Wechselwirkungen zwischen Körper, Psyche und Kommunikationsverhalten entstehen.

Dafür stehen wir, Katia Klien und ich Anja Hampel menschen und Institutionen gerne zur Verfügung.